Berlin/Brandenburg Hessen

Rheingauer Wirtschaftsforum 2018

„Die Antiquiertheit des Menschen“ – kontroverser Austausch zum Thema Digitalisierung auf dem diesjährigen Rheingauer Wirtschaftsforum. Wenn Vertreter der großen Technologiekonzerne wie Microsoft und Telekom mit Vertretern der KMUs und Wissenschaftlern zum Thema Digitalisierung zusammentreffen, dann sind unterschiedliche Positionen und Perspektiven vorprogrammiert.

So skizzierten vor 100 Gästen im Schlosshotel Kronberg die Befürworter von Künstlicher Intelligenz, Internet der Dinge und digitalen Assistenten wie Dr. Florian Röhrbein ehemals Technische Universität München, Daniel Hammer von Microsoft Deutschland GmbH, Petra Felbermayer von der T-Systems International GmbH und Prof. Katherina Zweig von der TU Kaiserslautern eher die Vorzüge der neuen Technologien, die etwa als Assistenten schon heute dem Menschen zahlreiche Tätigkeiten abnehmen können.

Auch die diesjährige Dinner-Speakerin, Stephanie Bschorr, entwarf eine positive Haltung zur Digitalisierung. Die VdU Präsidentin war im Mai mit 50 deutschen Unternehmerinnen ins Silicon Valley gefahren, um sich ein Bild von der dortigen start-up Szene zu machen. Gleich zwei Botschaften brachte sie mit. Unternehmerinnen und Unternehmer forderte sie auf, ihre Geschäftsmodelle disruptiv auf den Prüfstand zu stellen. Hier dürfe es keine Denkverbote geben, denn die Herausforderung der Digitalisierung bedeute auch, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Wichtig sei zweitens das deutsche Bildungssystem auf die Digitalisierung einzustellen. Hier müssten neue Wege gegangen werden.

Auf der Gegenseite  stand eine negative Zukunftsvision, die vor allem von  Dr. Martin Ulmer von der CN St. Gallen vertreten wurde. Wenn wir nicht aufpassen, dann könnten uns in einem schleichenden Prozess die Algorithmen bestimmen und uns so beherrschen. Wir wären dann wie der Frosch im kochenden Wasser, der den Zeitpunkt des Sprungs aus dem Wasser verpasst, weil er im Prozess der Erhitzung träge geworden ist.

Was die Digitalisierung für Führung bedeutet schilderten Dr. Wolfgang Rathert und Dagmar Hübner, The  People Business Human Resources- und Personalberatung in spannenden Beiträgen. Hier versagen zunehmend die alten Rezepte, an deren Stelle eine neue Rolle der Führungskräfte steht. Diese zeichnet sich durch Begleitung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus statt hierarchisch zu führen.  

Wachsam, mutig und offen für neue Wege zu sein, das war die Quintessenz des 7.Rheingauer Wirtschaftsforum-Wirtschaft gestaltet Gesellschaft.

www.rheingauer-wirtschaftsforum.de

Text: Dagmar Döring