Wirtschaft & Arbeit

Kommentar zur geplanten Kürzung des Elterngeldes

Aktuelle Pläne von Bundesfamilienministerin Lisa Paus zur Neugestaltung des Elterngeldes gehen an der Lebensrealität vieler Paare vorbei, würden zu einem Backlash in der Gleichstellungspolitik führen und einen Großteil des Mittelstands betreffen.

Laut aktuellen Informationen des SPIEGEL sehen die Pläne vor, dass künftig nur noch Paare mit einem (zu versteuernden) Jahreseinkommen von bis zu 150.000 Euro Anspruch auf Elterngeld haben, während die bisherige Einkommensgrenze bei 300.000 Euro lag. Diese Änderungen hätten potenziell weitreichende Auswirkungen auf die Unterstützung von Familien, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Erwerbsbeteiligung von Frauen.

Der Verband deutscher Unternehmerinnen hält diese Maßnahme zur Gegenfinanzierung der Kindergrundsicherung Insbesondere hinsichtlich der Gleichstellung von Frauen und Männern und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für den falschen Weg. „Noch immer verdienen Frauen oftmals weniger als ihr Partner, gehen daher länger in Elternzeit und kehren im Anschluss öfter nur in Teilzeit in den Job zurück. Dieser Trend würde durch die Pläne der Bundesfamilienministerin zur Neugestaltung des Elterngeldes verstärkt statt revidiert. Ein Backlash in der Gleichstellungspolitik wäre die Folge“, kommentiert VdU-Präsidentin Jasmin Arbabian-Vogel die Pläne der Bundesfamilienministerin.  

Die Neugestaltung der Bemessungsgrenze hätte maßgebliche Auswirkungen auf den Mittelstand in Deutschland und widerspricht den Bemühungen, eine gleichberechtigte Wirtschaft zu stärken.

Neben der Verstärkung bestehender Ungleichheiten, wirft die Debatte die Frage auf, wie wir Kinder als Zukunft unseres Landes fördern wollen und wie Familien dabei unterstützt werden sollten.