Baden

Depression– wenn die Seele krank ist

Die Expertentagung des VdU Baden zur Depression in Heidelberg Mitte November wurde durch eine Führung der Ausstellung „Extraordinaire“ in der Prinzhorn Sammlung eingeleitet. Die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg ist ein Museum für historische Werke aus psychiatrischen Anstalten sowie von Psychiatrieerfahrenen heute.

Die europaweit einzigartige Spezialsammlung ist angeschlossen an die Klinik für Allgemeine Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg.

Dr. med.Regina Gräfin v. Einsiedel, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Chefärztin und Management Coach zeigte auf, wie in einer veränderten Arbeitswelt Burnout durch Dauerstress zu Depressionen führen kann. Mit vielen Beispielen aus Ihrer Beratungspraxis von Managern veranschaulichte sie die Entwicklung von Burnout zu Depression. Sie empfiehlt erst Diagnose und dann die Therapie.

Dr. Natalie Lotzmann, Global Vice President  Human Resources, Leitende Betriebsärztin, Globales Gesundheitsmanagement SAP SE und Gesundheitsbotschafterin INQA zeigte auf wie mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement  in einer veränderten Arbeitswelt  die Rahmenbedingungen geschaffen werden können, damit möglichst keine Depression entsteht und den Mitarbeiter rechtzeitig Hilfen angeboten werden können. In der VUKA Welt (Volabil, Ungewiss, Komplex, Ambivalent) einer digitalen und globalen Welt steht bei SAP im Zentrum die Schaffung einer gesunden Kultur, die den Mitarbeitern Sicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz gibt. Die Führungskultur wir regelmäßig gemessen und gesundes Verhalten von Führungskräften und Mitarbeitern wird belohnt. Mit maßgeschneiderten Programmen werden Mitarbeiter in psychischen Belastungssituationen unterstützt.

Berührt waren die Teilnehmerinnen durch den Vortrag von Teresa Enke, die Vorstandsvorsitzende der Enke Stiftung, die aus ihren Erfahrungen mit der Depression als Ehefrau des Fußballstars Robert Enke sprach.  Liebe allein hilft nicht – so ihre Lebenserfahrung. Ihre Stiftung differenziert im Hinblick auf ihre Arbeit im Bereich Depression zwischen dem Sektor „Leistungssport“ sowie der „Volkskrankheit Depression“. Im Bereich der Kinderherzkrankheiten geht es zunächst darum, durch Pilotprojekte strukturelle Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Darüber hinaus unterstützt die Enke Stiftung mit einer Beratungshotline Hilfesuchende.

Text: Erika Schroth