VdU-Umfrage: Unternehmerinnen sehen Lücken bei den Wirtschaftshilfen und weisen auf dringenden Nachjustierungsbedarf hin
Die Lage in Kürze
- Unternehmerinnen geben nicht auf: für 90 Prozent kommt die Anmeldung der Insolvenz und für 67 Prozent die Betriebsschließung nicht in Frage
- Allerdings auch große Unsicherheit: immerhin ziehen 31 Prozent betriebsbedingte Kündigung in Betracht, 8 Prozent haben diese Maßnahme schon ergriffen
- Mehr als die Hälfte hat Wirtschaftshilfen beantragt bzw. plant eine Beantragung und macht dabei folgende Erfahrungen:
- Kredite der KfW wurden noch nicht bewilligt bzw. ausgezahlt (lediglich eine Unternehmerin erhielt bereits eine Zusage, rund 7 Prozent eine Absage)
- Unternehmerinnen wünschen direkte, unbürokratische Abwicklung statt über Hausbanken (52 Prozent)
- Bei den Soforthilfen sind in einigen Bundesländern bereits erste Auszahlungen erfolgt
- Generell wünschen sie die Abschaffung der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge (55 Prozent) und die rückwirkende komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags (50 Prozent)
- Jede dritte Unternehmerin fordert auch für Minijobber die Beantragung und Zahlung von Kurzarbeitergeld zu ermöglichen
Ausführliche Ergebnisse finden Sie in unserer Pressemitteilung vom 08. April 2020.
Die Umfrage wurde vom 31. März bis zum 02. April durchgeführt und basiert auf einer Online-Befragung von 335 deutschen Unternehmerinnen, die Mitglied beim VdU sind.
Die Antworten verteilen sich auf folgende Branchen: Dienstleistung (66,3%), Handel (15,4%), Produktion (12%), Handwerk (8,5%), Gastronomie/Hotellerie (5,1%), Weitere (10,5%).1
Nach Unternehmensgrößen verteilen sich die Antworten wie folgt: <20 Mitarbeiter*innen (71,6%), 20-50 Mitarbeiter*innen (13,8%) und >50 (14,7%).
1 mehrere Antwortoptionen