VdU-Bundestagswahlbarometer: Unternehmerinnen fordern politischen Richtungswechsel – Union klarer Favorit
Eine aktuelle Umfrage des VdU zeigt: Rund 80 Prozent der Unternehmerinnen halten vorgezogene Neuwahlen für richtig und sehen sie als Chance für einen Neuanfang. Die neue Bundesregierung sollte dabei von der Union angeführt werden – entweder in Koalition mit der FDP oder den Grünen. Die klare Erwartung: Eine unionsgeführte Regierung, die mit Steuersenkungen und Bürokratieabbau sowie mit Investitionen in Infrastruktur und Bildung das Wirtschaftswachstum ankurbelt und den Standort Deutschland stärkt.
Die Koalitionspräferenzen der Unternehmerinnen liegen dabei klar auf Koalitionen aus Schwarz-Gelb (41%) oder Schwarz-Grün (31%). Eine Koalition von Union und SPD ist bei den Unternehmerinnen mit knapp 10Prozent noch unbeliebter als eine Koalition von SPD und Grünen (12%). Eine starke demokratische Mitte ist 98 Prozent der Unternehmerinnen wichtig oder sehr wichtig.
Deutschland als Wirtschaftsstandort nur bedingt wettbewerbsfähig
Der Wunsch nach einem politischen Richtungswechsel rührt insbesondere aus der offensichtlichen wirtschaftlichen Schwäche des Landes und den dafür ursächlichen Standortbedingungen. Nur rund 17 Prozent der befragten Unternehmerinnen schätzen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland als gut oder sehr gut ein. Mit „in Ordnung“ bewerten knapp 39 Prozent der Befragten die Wettbewerbsfähigkeit, alarmierende 44 Prozent stufen sie als schlecht oder sehr schlecht ein.
Gleichwohl geht es vielen Betrieben der Unternehmerinnen derzeit wirtschaftlich etwas besser, als die Bewertung des Standorts annehmen lässt. Mehr als ein Drittel der Befragten geben an, dass es ihrem Unternehmen gut oder sehr gut geht (34%), rund 40 Prozent der Unternehmen geht es in Ordnung, nur 15 Prozent schlecht oder sehr schlecht.
Es zeigt sich also, dass es noch nicht zu spät ist, das Ruder rumzureißen und zu altbekannter Stärke zurückzukommen – vorausgesetzt die politischen Rahmenbedingungen stimmen.
Unzureichende Kinderbetreuungsangebote beeinträchtigen Unternehmen am stärksten
Gefragt nach den Top 3 Herausforderungen im Bereich Infrastruktur landen fehlende oder zu kurze Kinderbetreuungsangebote bei den Unternehmerinnen auf dem ersten Platz. Dicht gefolgt von sanierungsbedürftige Verkehrsanbindungen, mangelnden Glasfaseranbindungen und fehlende ÖPNV-Anbindungen. Die infrastrukturellen Herausforderungen des Landes erstrecken sich demnach über alle relevanten Bereiche: Von Bildung und Betreuung über Verkehrsinfrastruktur, hin zu Digitalisierung.
Über das VdU-Bundestagswahlbarometer
Regelmäßig befragt der VdU Unternehmerinnen zu aktuellen Themen. Über einen Zeitraum von vier Wochen von Mitte November bis Mitte Dezember 2024 nahmen 352 Unternehmerinnen an der Umfrage teil.
Die Unternehmerinnen, die sich an der Umfrage beteiligten, sind in folgenden Branchen tätig: Beratung (36 %), sonstige Dienstleistungen (19 %), Industrie (10 %), Handel und Sonstige (jeweils 6 %), Baugewerbe (5 %), und zu jeweils 4 % in IT, Kultur- und Kreativwirtschaft, Gesundheitswirtschaft und Finanz- und Versicherungen. Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe und Tourismuswirtschaft sind mit unter 1,5 % vertreten.
Die Unternehmensgrößen verteilen sich wie folgt: Solo-Selbständige (14 %), 1-5 Beschäftigte (38 %), 6-20 Beschäftigte (22 %), 21-100 Beschäftigte (19 %), 101-250 Beschäftigte (3 %) und mehr als 250 Beschäftigte (5 %).
Die Unternehmerinnen-Umfrage gibt es hier zum Download.
Die Pressemeldung gibt es hier zum Download.
Pressekontakt
Inken Patermann, Tel.: 030 200 59 19 19; E-Mail: inken.patermann@vdu.de, www.vdu.de
Über den VdU
Der Verband der Unternehmerinnen in Deutschland e. V. (VdU) vertritt seit 1954 als Wirtschaftsverband branchenübergreifend die Interessen von Unternehmerinnen in Politik und Gesellschaft. In besonderem Maße zeichnet uns die Verbindung von unternehmerischer Interessenvertretung und gleichstellungspolitischer Lobby aus.
Wir setzen uns ein für verlässliche und zeitgemäße politische Rahmenbedingungen für Unternehmen, die Stärkung weiblichen Unternehmertums, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und für bessere Bedingungen für Frauen in der Wirtschaft. Wir vertreten die politischen Belange von rund 1,2 Millionen selbstständigen Frauen aller Branchen und Unternehmensgrößen.