Wirtschaft & Arbeit

Parlamentarisches Frühstück zur Arbeitszeitenflexibilisierung

Um mit den Abgeordneten aus dem Deutschen Bundestag zum Thema Arbeitszeitenflexibilisierung in kleiner Runde ins Gespräch zu kommen, veranstaltete die Verbändeallianz von VdU, BDU*, gwa* und ddv* gemeinsam ein parlamentarisches Arbeitsfrühstück. Anlass gibt auch die für die kommenden Wochen anstehende Reform des Arbeitszeiterfassungsgesetzes. Neben den vier Geschäftsführer*innen Evelyne de Gruyter (VdU), Ralf Nöcker (GWA), Kai Haake (BDU) und Daniela Henze (ddv) nahmen auch Abgeordnete aus dem Ausschuss Arbeit und Soziales teil.

Die Verbändeallianz präsentierte in diesem Rahmen die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie. Ziel der Umfrage war, den Anpassungsbedarf von Arbeitszeiten für eine moderne Arbeitswelt zu ermitteln. Sowohl Unternehmen als auch Studierende – die Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen von morgen – wurden hierfür befragt.

Geschäftsführerin de Gruyter schlussfolgerte nach dem Austausch: „Die Bedürfnisse von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen sind sehr unterschiedlich. Während die Arbeitnehmer*innen von morgen vor allem mit Blick auf Arbeitszeit und Arbeitsort möglichst flexibel sein wollen, so stellen die starren Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes und die Arbeitsortflexibilisierung die Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere, vor große, meist bürokratische Hürden. Wir dürfen das Rückgrat unserer deutschen Wirtschaft nicht im Regen stehen lassen.“

Auch das Thema Tarifbindung wurde sowohl in der Umfrage als auch während des parlamentarischen Arbeitsfrühstücks behandelt. Die Verbändeallianz vertritt Unternehmen, die zum größten Teil nicht tarifgebunden sind. Die Studie zeigt deutlich auf, dass die große Mehrheit an Unternehmen selbst dann nicht in eine Tarifbindung wechseln würden, wenn dies der einzige Weg für flexiblere Arbeitszeitmodelle wäre. Die Verbändeallianz regt daher eine sachte Novellierung des Arbeitszeitgesetzes in Einklang mit der EU-Arbeitszeitrichtlinie an, um flexiblere und selbstbestimmtere Arbeitszeiten zu ermöglichen. Der VdU weist darauf hin, dass eine Umstellung von einer Tageshöchstzeit auf eine Wochenhöchstzeit die passende Antwort auf die aktuelle Transformation der Arbeitswelt ist und sich vorteilhaft auf den Wunsch nach mobilem, flexiblem Arbeiten und der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben auswirkt.

*BDU: Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, * gwa: Gesamtverband Kommunikationsagenturen, *ddv: Deutscher Dialogmarketing Verband e.V.